MAP in der Praxis

In einem Interview mit Partnerschaften2030 erklärt Herr Thomas Krämer, Geschäftsführer der Christlichen Initiative Romero (CIR), welche Chancen und Herausforderung das Arbeiten in einer Multi-Akteurs-Partnerschaft (MAP) mit sich bringt und gibt potentiellen Interessenten einige Ratschläge mit auf den Weg. Er beantwortet drei Fragen und beschreibt seine persönlichen Ansichten und Erfahrungen.

Was ist der Mehrwert der Zusammenarbeit in einer Multi-Akteurs-Partnerschaft?

„Die Zusammenarbeit in einer MAP bietet“, laut Herrn Krämer, „unter anderem die Chance, Lösungen für globale Probleme finden, die man alleine nicht bewältigen kann. In der Zusammenarbeit der verschiedenen Akteur*innen stellt sich jedoch auch die Herausforderung, viel Zeit, viel Energie und Glaubwürdigkeit in die MAP-Initiative zu stecken“, so erläutert er weiter.

Als Beispiel für den Mehrwert einer solchen Zusammenarbeit nennt Herr Krämer die Kampagne zur sauberen Kleidung, die die Christliche Initiative Romero seit über zwei Jahrzehnten leitet. In dieser Zeit sind wenige Fortschritte auf Seiten der politischen und privatwirtschaftlichen Akteur*innen erzielt worden. Daher hat die CIR sich nun dazu entschieden, ihren Beitrag innerhalb einer Multi-Akteurs-Partnerschaft zu leisten, indem sie dem Bündnis für nachhaltige Textilien beigetreten ist. Die CIR erhofft sich durch die Zusammenarbeit mit anderen Akteur*innen mehr Fortschritte.

Was sind die Voraussetzung für diese Zusammenarbeit?

Herr Krämer zählt vier Voraussetzungen auf, die Organisationen mitbringen sollten, wenn sie in einer Multi-Akteurs-Partnerschaft arbeiten möchten.

  • Geduld: Da eine MAP kein Selbstläufer ist, sollten sich die verschiedenen Akteur*innen auf lange und zähe Prozesse einstellen, sowie auf die Aufwendung von Ressourcen (finanzielle und personell).
  • Klarheit: Zwischen und unter den verschiedenen beteiligten Akteur*innen sollte Klarheit über die unterschiedlichen Interessen und Ausgangssituationen herrschen.
  • Kompetenz: Jeder der Akteur*innen sollte seine eigene Kompetenz und sein eigenes Know-how mitbringen, um vom gegenüber ernst genommen zu werden und den eigenen Beitrag zur Erreichung der gemeinsamen Ziele zu leisten.
  • Kooperation mit Partnern im Süden: Akteur*innen im Süden sollten als potentielle Partner identifiziert und mit in die Diskussion eingebunden werden, um eine erfolgreich Kooperation und Partnerschaft zu initiieren.

Welche Tipps gibt es für potentiell interessierte Organisationen/Akteur*innen?

Interessierten Organisationen gibt Herr Krämer zwei wichtige Leitfragen mit auf den Weg, die sie sich vorab stellen sollten:

  1. Gibt es ein ausreichendes Interesse bei den potenziellen Mitgliedern und Partnern?
  2. Sind die personellen und finanziellen Voraussetzungen gegeben?

Beide Fragen lassen sich auf die Bereitschaft und die Kapazitäten der potentiell beteiligten Akteur*innen zurückführen. Hierbei erläutert Herr Krämer auch, dass ein gewisser Vertrauensvorschub geleistet werden muss. Mehr dazu erfahren Sie hier im vollständigen Interview.

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