Die internationale Entwicklungszusammenarbeit ist immer stärker von Krisen und Konflikten weltweit betroffen. Aus diesem Grund müssen sich auch Multi-Akteurs-Partnerschaften (MAP) an mögliche Konfliktkontexte anpassen. Ein Beispiel dafür, wie MAP dies tun können, zeigt die Extractive Industries Transparency Initiative (EITI). Im Kontext von Konflikten befasst sich die Initiative mit geopolitischem Risikomanagement, um die menschliche Sicherheit sowie die Kontinuität der Geschäftstätigkeit zu garantieren. 

Als globale Initiative setzt sich EITI für Finanztransparenz und Rechenschaftspflicht im Rohstoffsektor ein. Ihre Aufgabe ist es, „das Verständnis für die Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen zu fördern, die öffentliche und unternehmerische Führung und Rechenschaftspflicht zu stärken und Daten für die politische Entscheidungsfindung und den Dialog zwischen den verschiedenen Interessengruppen im Rohstoffsektor bereitzustellen“. Die deutsche Initiative von EITI (D-EITI) unterstützt die Umsetzung von EITI in Deutschland und fördert so den Dialog und die Transparenz im deutschen Rohstoffsektor.

Andrew Irvine, Direktor für rechtliches und unternehmerisches Engagement bei EITI, moderierte eine Podiumsdiskussion darüber, wie Bergbauunternehmen mit Risiken umgehen können, wenn sie sich inmitten eines Putsches befinden. Die Diskussion fand in der ersten Februarwoche während der Mining Indaba in Kapstadt statt, der weltweit größten Veranstaltung für Investitionen in den afrikanischen Bergbau. Irvine stellte heraus, dass  die jüngste Welle von Umstürzen eine ernsthafte Bedrohung für den Fortschritt in der Region darstelle. Besonders betroffen sind Länder in der Sahelzone wie Mali, Guinea, Tschad und Burkina Faso, wo in den letzten drei Jahren insgesamt neun Putsche stattgefunden haben. Dies wirkt sich kritisch für nachhaltige Entwicklung auf allen Ebenen aus und erfordert auch von EITI-Mitgliedsunternehmen ein sorgfältiges Management für menschliche Sicherheit und Geschäftskontinuität. Bergbauunternehmen sehen sich unter anderem mit Herausforderungen wie der Gewährleistung der Sicherheit ihrer Mitarbeitenden, Lebensmittel- und Treibstoffknappheit sowie Sanktionen konfrontiert. Eine zentrale Erkenntnis der Diskussion war die Herausforderung im kontinuierlichen Austausch mit den entsprechenden Regierungen zu bleiben (mittels „back-channel engagement“) und gleichzeitig sicherzustellen, dass keine internationalen Regeln und Gesetze verletzt werden.

MAP wie die EITI können dazu beitragen, den Dialog zu erleichtern. Darüber hinaus können sie die verschiedenen Akteursgruppen für die Risiken sensibilisieren und sie darauf vorbereiten, wie sie mit den Herausforderungen der Arbeit in Konfliktregionen umgehen können.

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