Eine schnelle und weitrechende Dekarbonisierung ist notwendig, um die Klimaziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Allerdings wird dafür eine steigende Menge an kritischen Rohstoffen benötigt, die oft auf oder in der Nähe von Indigenen Territorien liegen. Die Multi-Akteurs-Partnerschaft (MAP) Global Battery Alliance hat aus diesem Grund einen ersten Entwurf des Indigeous Peoples‘ Rights Rulebook veröffentlicht, das Unternehmen darin unterstützt, Sorgfaltspflichten in Batterielieferketten unter der Beachtung von Indigenen Rechten umzusetzen.  

  

Der Umstieg auf erneuerbare Energien und die Dekarbonisierung erfordern eine erhebliche Menge an kritischen Rohstoffen wie Lithium, Kobalt, Nickel und Kupfer. Rund 54% von ihnen liegen allerdings auf oder in der Nähe von Indigenen Territorien. Der Abbau dieser Rohstoffe führt häufig zu negativen sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen für die betroffenen Indigenen Gemeinschaften, wie zum Beispiel die Verschmutzung von Land und Gewässern, dem Verlust von Biodiversität und der Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen. Der Abbau, der für die Energiewende notwendigen Rohstoffe birgt somit die Gefahr, sozio-ökologische Konflikte und bestehende Ungerechtigkeiten zu vertiefen.  

Das BMZ strebt deshalb eine sozial-gerechte ökologische Transformation, auch genannt Just Transition, an. Diese kann nur dann erfolgreich und in der notwendigen Geschwindigkeit erfolgen, wenn sie in Kollaboration mit den am meisten betroffenen Gruppen durchgeführt wird.  

Multi-Akteurs-Partnerschaften (MAP) spielen eine bedeutende Rolle in diesem Prozess. Die Global Battery Alliance setzt sich durch die Erstellung eines Batterie Pass für Transparenz und Sorgfaltspflichten in den Wertschöpfungsketten von Batterien ein. Um einen Batteriepass zu erhalten, müssen Unternehmen die Erfüllung ihrer Sorgfaltspflichten nachweisen. Die Sorgfaltsprüfung deckt dabei ein breites Spektrum an Themen ab, unter anderen auch die Rechte indigener Völker. Diese werden im Indigenous Peoples‘ Rights Rulebook benannt und mittels eines ausführlichen Indikatorensystems dargestellt. Es bildet außerdem eine praktische Grundlage für die Umsetzung von Sorgfaltspflichten in den Batterielieferketten und gibt hilfreiche Hinweise, wie Unternehmen die Umsetzung der Indikatoren strukturieren können. Momentan wird das Rulebook von indigenen Organisationen kommentiert und verbessert, bevor es dann final veröffentlicht wird. MAP wie die Global Battery Alliance sind somit ein bedeutendes Instrument, um Akteur*innen wie Indigene Gemeinschaften, Unternehmen und Gesetzgeber*innen innerhalb von komplexen Prozessen zusammenzubringen, um gleichberechtigte und innovative Lösungen zu finden.   
 
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