MAP in der Praxis

„Rund um den Globus muss die Maxime lauten: Abfall wo immer möglich vermeiden, wo immer möglich wiederverwerten – und was übrigbleibt, entsorgen, aber ohne Schaden für Mensch und Umwelt. Weg vom linearen Wirtschaften, hin zur Kreislaufwirtschaft: global, national, lokal. Abfall ist mehr als Müll – Abfall ist Rohstoff!“

Dieser Maxime folgend hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) am 09. Mai mit über 30 Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft die internationale Abfall-Allianz PREVENT gegründet – eine Multi-Akteurs-Partnerschaft mit dem Ziel neue Projekte für Abfallvermeidung, Wiederverwertung und fachgerechte Entsorgung in Entwicklungs- und Schwellenländern zu fördern. Durch die Partnerschaft soll laut Minister Müller vor allem der dringend notwendige Wissens- und Technologietransfer für eine moderne Abfallwirtschaft ermöglicht werden.

„Wir wollen dazu beitragen Abfälle weltweit zu minimieren. Wir wollen erreichen, dass Ressourcen zukünftig nachhaltig im Kreislauf geführt werden. Im Fokus stehen die Vermeidung, das Sammeln und Recyclen von Kunststoffabfällen aus Verpackungen und Einwegprodukten, sowie von Elektro- und Elektronikaltgeräten. Insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländern setzen wir uns für den Aufbau einer nachhaltigen Abfall- und Kreislaufwirtschaft ein“, heißt es auf der neuen PREVENT-Website.

„Müll wird immer mehr zu einer globalen Überlebensfrage wie der Klimawandel. Nach Schätzungen wird der weltweite Abfall bis 2050 um 70 Prozent wachsen – auf 3,4 Milliarden Tonnen. Der Plastikmüll in den Meeren wird sich verzehnfachen. […] Bis 2050 könnte mehr Plastik als Fisch in den Weltmeeren schwimmen – wenn wir nicht endlich gegensteuern.“ Enorme Herausforderungen auf die Minister Müller hier hinweist. Diese Herausforderungen erfordern nachhaltige Lösungen. Aus diesem Grund vernetzt die neue Multi-Akteurs-Partnerschaft PREVENT Akteur*innen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und staatlichen Institutionen. Durch die Verknüpfung unterschiedlicher Blickwinkel und Kenntnisse können die Teilnehmenden ganzheitliche Lösungsansätze entwickeln.

Zu den Teilnehmenden zählen unter anderem das Bundesumweltministerium, der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE), WWF Deutschland, das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie sowie das Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV). Die Industrie ist vertreten mit Nestlé, Werner & Mertz und ALPLA und Sozialunternehmen wie Grameen Creative Lab und Plastic Bank. Aus der Abfall- und Recyclingwirtschaft wirken unter anderem Der Grüne Punkt, Umicore, Remondis, Wastecon und Blackforest Solutions mit. Zu den Mitgliedern zählen auch die German RETech Partnership und der Gesamtverband Kunststoffverarbeitender Industrie (GKV). Zu den wissenschaftlichen Gründungsmitgliedern zählen Lehrstühle und Institute der Universitäten Dresden, Kassel und Rostock, die United Nations University sowie das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE).

Die Teilnehmenden arbeiten zukünftig in vier Arbeitsgruppen zu den spezifischen Themen: Ressourcen schonen; Kreisläufe für Verpackungen schließen; Kreisläufe für E-Schrott schließen und Rahmenbedingungen auf kommunaler Ebene verbessern. Hier erfahren Sie mehr über die Mitglieder der Allianz und die Art der Zusammenarbeit.

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