Während der erste Kurzfilm „Was ist eine Multi-Akteurs-Partnerschaft?“ die relevanten Rahmenbedingungen der partnerschaftlichen Zusammenarbeit in den Blick nimmt und anhand eines Beispiels in Indien skizziert, widmet sich der zweite Kurzfilm der Frage „Wie funktionieren Klimarisikoversicherungen?“. In diesem Zuge wird aufgezeigt, wie eine MAP die Entwicklung und Etablierung eines staatlichen Konzepts für Klimarisikoversicherungen in Kenia unterstützt.
Das Beispiel Klimarisikoversicherungen – Hintergrund
Extremwetterereignisse und Umweltkatastrophen nehmen in Folge des Klimawandels erheblich zu und gefährden grundlegende Menschenrechte. Betroffen ist vor allem der globale Süden. Um sich solch komplexen Problemen effizient zu stellen, kann eine erfolgreiche partnerschaftliche Zusammenarbeit von Akteur*innen aus Zivilgesellschaft, Politik, Privatwirtschaft und Wissenschaft sinnvoll sein. Wie das in der Praxis aussehen kann, wird in diesem Kurzfilm von Germanwatch e.V. anhand des Beispiels von Klimarisikoversicherungen in Kenia deutlich.
In besonders gefährdeten Ländern begegnen Klimarisikoversicherungen der Schwierigkeit auf Umweltkatastrophen und Extremwetterereignisse in Folge des Klimawandels schnell und effektiv zu reagieren. Hierfür werden Versicherungslösungen an entstehende Besonderheiten und Herausforderungen angepasst. Ziel ist es, die nachzuweisenden Schäden nicht nur zu begleichen, sondern diesen im besten Fall sogar vorzubeugen. Um dieses Ziel zu erreichen, wird häufig mit einem Index gearbeitet. Der Starkregenindex bietet beispielsweise Prognosen über bevorstehende Klimakatastrophen, sodass, sobald eine bestimmte Schwelle des Indexes überschritten wird, bereits Auszahlungen an Begünstigte getätigt werden können, um so zum Beispiel Ernteausfällen nachhaltig und präventiv entgegenzutreten.
Auch Regierungen können sich gegen Extremwetterereignisse versichern: So bietet die African Risk Capacity (ARC) der African Union zum Beispiel Dürrepolicen für Regierungen an, sofern diese vorher genaue Pläne zur Auszahlung der Nothilfemittel im Katastrophenfall ausgearbeitet und eingereicht haben. An der Erstellung dieser Pläne sollen sinnvollerweise auch die Betroffenen beteiligt werden, damit ihnen die Mittel aus der Versicherung auch ihren Bedürfnissen entsprechend zufließen können. Diese Einbindung findet allerdings in weiteren Teilen noch nicht ausreichend statt. An genau dieser Schwachstelle setzt Germanwatch e.V. gemeinsam mit Transparency International Kenya an und baut eine MAP auf, die eine Umsetzung der ARC im Sinne der Verletzlichsten sicherstellt. Gemeinsam und auf Augenhöhe sollen Mindeststandards für die ARC und vergleichbare Versicherungslösungen entwickelt werden.
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